Bei der Gemeindereform im Jahr 1974 hat Brandenberg-Fahl auf die Einführung der Ortschaftsverfassung verzichtet. Jedoch hat Brandenberg-Fahl durch die unechte Teilortswahl im Gemeinderat einen festen Sitz. Derzeit ist Stadtrat Franz Wagner der Vertreter im Gemeinderat für Brandenberg-Fahl.
Tel.: 07671/8090
Todtnauer Nachrichtetn, Ausgabe Nr. 4 vom 27. Januar 1984
Die Ortsteile Brandenberg und Fahl entstammen einer Bergbausiedlung im 14. Jahrhundert. Der Ortsname Brandenberg entstand aus dem Gebiet Berg (vom Bergbau) und dem Abbrennen (Rodung) des Waldes. Der Name Fahl wird von den „Fallenden Wassern" abgeleitet. Im Jahre 1809 wurde Brandenberg eine selbständige Gemeinde. Die damalige Stabhalterei Fahl wurde 1928 nach Brandenberg eingegliedert. 1939 war für Brandenberg-Fahl ein denkwürdiges Jahr. Laut Anordnung des damaligen Reichsstatthalters Wagner wurde die Gemeinde Feldberg gegründet. Brandenberg-Fahl mußte damals 82 ha Gelände auf dem Feldberg abtreten. Weit schmerzlicher als der Geländeverlust war, daß mit dem Wegfall des Hotels Hebelhof und dem Gasthof Grafenmatte, die bisher auf Brandenberger Gemarkung standen, die Gemeinde Brandenberg-Fahl starke Steuereinbußen hinnehmen mußte. Kurzerhand entschlossen sich die damaligen Machthaber, ohne Gemeinderat oder Bürger zu hören, die Gemeinde Brandenberg-Fahl aufzulösen und nach Todtnau einzugemeinden. Die Brandenberger und Fahler lebten in bescheidenem Rahmen. Nachdem der Bergbau eingestellt wurde, verdienten sie ihr karges Brot als Taglöhner und Holzschnefler. Im 19.Jahrhundert kam die Bürstenmacherei als neuer Erwerbszweig dazu.
Heute verdient sich die Bevölkerung größtenteils ihren Unterhalt in Handwerk und Gewerbe in Todtnau und Umgebung. Von den vielen früheren Kleinbetrieben ist nur noch die Bürstenfabrik Theodor Knotz übrig geblieben. Auch die drei Lebensmittelgeschäfte, die nach dem Kriege noch vorhanden waren, sind aufgegeben worden.
Die Landwirtschaft wurde schon immer als Nebenerwerb betrieben, doch sie hatte früher größere Bedeutung als heute, galt es doch die meist großen Familien mit den nötigsten Nahrungsmitteln zu versorgen.
Mit dem Rückgang der Landwirtschaft stellte sich auch das Problem der Verhurstung ein. Ein typisches Beispiel dafür ist die Höchsthalde (als Gemsenstandgebiet eine Fremdenattraktion), wo die unverwüstliche Weidbuche langsam aber sicher dem Talgrund zustrebt. Wenn nicht immer wieder Gegenmaßnahmen getroffen werden, ist der Tag abzusehen, wo das Werk unserer Vorfahren, die Grünflächen zu erhalten, zunichte ist. Ein neuerlicher Versuch, mit Ziegen natürlich zu enthursten, wurde von der Naturschutzbehörde abgelehnt.
Der Fremdenverkehr entwickelte sich aus bescheidenen Anfängen im Krieg stetig aufwärts und liegt heute bei 35.000 Übernachtungen im Jahr. Sehr förderlich wirkten sich dabei der Bau des Gemeindezentrums und die Errichtung der Wassertretstelle aus. Fahl hat hierbei noch eine besondere Bedeutung. Erschlossen durch die Fahler Lifte besitzt dieser 0rt ein alpines Skigelände, das seinesgleichen im Schwarzwald sucht. Nicht von ungefähr wurde hier 1983 der erste Schwarzwälder Alpine Weltcup ausgetragen. Brandenberger und Fahler waren von jeher gesellige Leute. Schon früh suchten sie in Vereinen Ausgleich und Gemeinsamkeit. Schon 1879 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet. Es folgten Bürgerverein, Gesangverein, Turnverein und Radfahrverein. Auch heute noch trifft sich jung und alt in den drei jetzigen Vereinen Feuerwehr, Musikverein und Dilldappen Zinken. Diese drei rührigen Vereine tragen wesentlich dazu bei, daß gegenseitiges Verständnis und der Sinn für eine intakte Dortgemeinschaft noch Wirklichkeit sind und somit das Leben in diesen kleinen Orten noch lebenswert ist.
Willi Beckert, Stadtrat
Das Wappen:
In hellblau drei (2 : 1) silbrige Eisen mit braunem Stiel.